Zwergdommel

NABU Hambrücken freut sich über einen ganz besonderen Artenschutzerfolg in der Saalbachniederung

Bereits in den vergangenen Jahren bestand im NABU-Feuchtgebiet Saalbachniederung Brutverdacht bei der Zwergdommel, die auf der Roten Liste in Baden-Württemberg als stark gefährdet (in BW 20 - 30 und deutschlandweit 220 - 290 Brutpaare) geführt wird.

 

Da diese seltene Vogelart sehr heimlich ist und das Nest sich uneinsehbar versteckt im dichten Schilf befindet, sind erfolgreiche Bruten nur schwer festzustellen. Genau dies ist den Naturfotografen Werner Debatin, Lorenz Haut und Klaus Stapf (früherer Umweltbürgermeister der Stadt Karlsruhe) mit viel Geduld nun in der Saalbachniederung gelungen. Am 19. Juli konnten sie im NABU-Feuchtgebiet am Schilfrand 2 junge Zwergdommeln beobachten und im Bild festhalten; zwei Tage später weitere 3 an einer anderen Stelle, wo seit vielen Wochen regelmäßig ein Zwergdommel-Männchen einfliegt.

Junge Zwergdommeln verlassen das Nest bevor sie flügge sind, klettern jedoch bereits geschickt im Schilf umher. Auf den gleichen NABU-Flächen haben auch in diesem Jahr wieder Kiebitze und Drosselrohrsänger erfolgreich gebrütet, die in Baden-Württemberg vom Aussterben bedroht sind. Gleichzeitig werden dort seit Monaten auch Purpurreiher beobachtet.

Wenn der NABU Hambrücken nicht müde wird immer wieder zu betonen, dass der gravierende Rückgang unserer Vogelwelt mit dem fortschreitenden Verlust an Lebensräumen zusammenhängt und umgekehrt dem Rückgang durch die Wiederherstellung geeigneter Lebensräume erfolgreich entgegengewirkt werden kann, dann liefert er hierzu selbst den besten Beleg dafür. Wir reden nicht nur über Biodiversität, sondern setzen uns aktiv für intakte Lebensräume ein.

 

Text: Manfred Debatin, NABU Hambrücken

Foto: Lorenz Haut

P.S.

Der NABU Karlsruhe kooperiert nicht nur bei regelmäßigen ornithologischen Exkursionen mit dem NABU Hambrücken, sondern unterstützt ihn auch finanziell beim Kauf weiterer Flächen.