Bedrohung durch den Kalikokrebs

Auswirkungen einer invasiven Krebsart auf Amphibien

Der aus dem Mississippi stammende Kalikokrebs (Faxonius immunis) wurde um 1990 am Oberrhein bei Rastatt eingeschleppt und hat sich seit 1993 dramatisch ausgebreitet. Heute ist er beinahe in jedem Graben, Tümpel und Auengewässer der Rheinebene zwischen Straßburg und Mannheim anzutreffen. Nur einzelne isolierte Gewässer sind verschont geblieben.

Merkmale sind rote Scherenspitzen, Haarbüschel im Scherengelenk, maximale Körpergröße 10 cm. Das Weibchen kann bis zu knapp 500 Eier tragen.

Der Kalikokrebs kann eine Populationsdichte von über 45 Krebsen/m² Wasserfläche entwickeln, was bis zu 300.000 Individuen in einem Kleinstgewässer bedeutet. Er vernichtet bei derartigen Massenbeständen die Vegetation, Amphibien- und Libellenbestände und andere Wasserfauna nahezu vollständig.

 

Beispiele:

Tümpel mit intakter Wasservegetation (Weiherwald)  -  Tümpel mit massenhaftem Kaliko Bestand (Forchheim)

Seit einigen Jahren schon erforscht das Institut für Biologie und Schulgartenentwicklung der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe die Ausbreitung des Kalikokrebses und bittet um Unterstützung aus der Bevölkerung:

Falls Sie über Land wandernde Flusskrebse gesichtet und/ oder fotografiert haben, senden Sie die Informationen bitte an flusskrebse@mail.de

 

Wie ist der NABU Karlsruhe aktiv?

Im Rahmen der Landesweiten Artenkartierung von Amphibien (LAK) hat Paul Thomas mittlerweile schon über 20 Quadranten (5x5km) im Hotspot der Kaliko-Verbreitung zwischen Bühl und Wiesloch untersucht und Informationen über den Zustand der Gewässer gesammelt.

Um Strategien zum Schutz unserer heimischen Amphibien und ihrer Lebensräume zu entwickeln, ist es extrem wichtig, dass Wissen gebündelt und Informationen ausgetauscht werden. Es ist uns auch vom NABU Karlsruhe ein großes Anliegen, dass aktive Naturschützer, die im Bereich Amphibien- oder Feuchtbiotopschutz tätig sind, miteinander vernetzt werden und wertvolle Informationen ausgetauscht werden können.

Wer diese Arbeit unterstützen will oder Fragen zum Thema hat, kann uns gerne direkt kontaktieren: Cornelia Buchta und Paul Thomas, Schutzgebietsbetreuer im NABU Karlsruhe info-weiherwald@NABU-KA.de

 

 

Text und Bilder: C. Buchta