1. Eröffnung der Schautafeln im Weiherwald - März 2016
2. Schleiereulenkasten in Rintheim
3. Verzicht auf Plastiktüten bei REWE - Okt 2016
Das Landschaftsschutzgebiet im Weiherwald ist ein idealer Platz, um Naherholung mit interessanten Naturbeobachtungen zu verknüpfen.
Fünf Minuten vom Siedlungsgebiet entfernt nisten und fischen Eisvogel und Graureiher. Arten wie Grauschnäpper, Mittelspecht, Krickente und Zwergtaucher sowie 17 Libellenarten können hier stadtnah
beobachtet werden.
Paradis für Amphibien
Nach Beendigung der Kieswirtschaft wurde in den siebziger Jahren zwischen Weiherfeld und Bulach eine Auenlandschaft angelegt. Der im Jahresverlauf unterschiedliche Wasserstand der Teiche
wird über Kanäle geregelt: ein idealer Laichplatz für Spring-, Gras- und Teichfrosch, Laubfrosch, Erd- und Knoblauchkröte, sowie Berg-, Teich- und Kammmolch.
Um den Wert dieses Gebietes mit seinen unzähligen „wilden“ Ecken einer breiten Öffentlichkeit bekannter zu machen, wurden dort am 4. März 2016 zwei neue Informationstafeln eingeweiht. Bürgermeister Stapf und die Initiatorin Cornelia Buchta (NABU) enthüllten die Tafeln, Artur Bossert (Vorsitzender des NABU-KA) stellte noch einmal den besonderen naturpädagogischen Wert des Gebietes heraus und Johannes Niederstraßer vom stadtischen Amt für Umwelt- und Arbeitsschutz erläuterte ergänzend dazu aktuelle und geplante Pflegemaßnahmen für den Amphibienschutz im Biotop.
Den im Amtsblatt der Stadt Karlsruhe erschienenen Artikel finden Sie hier
Über die auf den Tafeln vermerkte Website www.naturgucker.de können sich interessierte Besucher am
“Naturgucken” beteiligen.
So funktioniert's:
Auch ohne spezielle Anmeldung gelangt man bei Naturgucker.de über die Suchefunktion für Gebiete unter dem Stichwort “Karlsruhe, Weiherwald” an aktuelle Informationen. Eigene Beobachtungen oder
Bilder können, nach Anmeldung, ebenfalls eingestellt werden.
Die NABU-Gruppe Karlsruhe brachte im Februar 2016 einen Schleiereulenkasten im Rintheimer Kirchturm an. Nachfolgend ein Auszug aus dem Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde "Zum Guten Hirten", in dem über diese Aktion berichtet wurde:
In enger Zusammenarbeit mit Herrn Pfarrer Eberhard Weber von der Evangelischen Gemeinde Zum Guten Hirten ist es gelungen, von der zuständigen Behörde eine Genehmigung für die Anbringung eines
Eulennistkastens im Rintheimer Kirchturm zu erhalten. Dieser wurde im Februar 2016 montiert.
Die Schleiereule wählt lhre Brutplätze innerhalb menschlicher Siedlungen. Daraus ergibt sich eine besondere Verantwortung für uns, um diese in unmittelbarer Nähe des Menschen brütende, dennoch '
aber empfindliche Vogelart, zu erhalten.
Mit ihrem herzförmigen Gesicht und den kleinen dunklen Augen ist die Schleiereule vielleicht unsere schönste Eule. Das Gefieder ist oberseits gelbbraun und unterseits weiß. Die Ohren liegen unter
den Federn des Gesichtes verborgen. Schleiereulen verfügen über ein perfektes Richtungs-Hören, mit dem sie in stockdunkler Nacht jagen.
Zum Jagderfolg trägt maßgeblich der lautlose Flug bei, mit dem Schleier-
eulen ihre Beute über-
raschen. Weiches, mit Flaum gepolstertes Ge-
fieder und spezielle Zähnelungen an den äußeren Federn redu-
zieren das Flugpfeifen. So können Fluggeräusche die Beute nicht warnen und die Eulen beim Hören nlcht stören.
Nahrungsfavorit der Schleiereule ist die Feldmaus. Rintheimer Sandhasen passen nicht in das Beuteschema der Eule. Versprochen.
Ab April/Mai liegen vier bis sieben langovale, weiße Eier im Nest. Da Schleiereulen alle zwei bis drei Tage ein Ei legen und ab dem ersten Ei zu brüten beginnen, schlüpfen die Jungen asynchron,
und es finden sich unterschiedlich große Jungvögel im Nest. Im Volksmund werden sie daher auch Orgelpfeifen genannt.
Die Brut- und Nestlinqszelt dauert jeweils etwa einen Monat Das Männchen versorgt seine brütende Partnerin und anfangs auch die zunächst blinden Jungen mit Futter. Mit 11 bis 14 Tagen öffnen sie
ihre Augen und verlassen nach etwa 60 Tagen das Nest.
Nun heißt es Daumen drücken, ob Schleiereule oder auch Turmfalke den bezugsfertigen Kirchenneubau annehmen werden. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Rüdiger Grau, NABU Karlsruhe
Im REWE-Markt in der Hans-Sachs-Str. 8 ging ein Stück Einkaufs-Geschichte im
Karlsruhe Einzelhandel zu Ende: Am 18. Oktober lief dort die letzte Plastiktrage-
tasche vom Kassenband. Die ersten Tüten aus Polyäthylen gab es Anfang der 60er Jahre an den Kassen der Geschäfte.
Jetzt hat REWE als erster großer Lebensmittelhändler in Deutschland entschieden, flächendeckend auf den Verkauf von Plastiktüten zu verzichten und stattdessen auf die Mehrfachverwendung von alternativen Tragetaschen und Einkaufskartons zu setzen. Ziel ist die Reduzierung von Plastikmüll.
Der Karlsruher Umweltbürgermeister Klaus Stapf signierte die Abschiedstüte direkt am
Kassenband. Für Kunden, die an der Kasse eine Tragehilfe für den Einkauf benötigen, stehen in den REWE-Märktennunmehr mehrfach wiederverwendbare Alternativen zur Auswahl wie
Baumwolltragetaschen, Permanent-Tragetaschen aus Recyclingmaterial, Kartons und Papiertüten.
Der NABU unterstützt REWE bundesweit dabei, das Thema Nachhaltigkeit im Lebensmitteleinzelhandel weiter voran zu treiben und hat das Handelsunternehmen auch beim Verzicht von Plastiktragetaschen beraten. Rüdiger Grau vom NABU Karslruhe] begrüßt das Engagement: „Wir freuen uns, dass wir mit der Unterstützung von REWE unsere jahrelangen erfolgreichen Aktivitäten im Kampf für saubere Meere, Flüsse und Seen ausbauen können.“ Ein großer Anteil der Abfälle im Meer gelangt vom Land ins Meer: Tüten, Verpackungen, Plastikflaschen und Zigarettenkippen. Die Reduktion von Plastiktüten ist ein wichtiger Anfang. „Der Handel muss hier weiter vorangehen und den Verpackungsmüll auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens weiter reduzieren."