„Schwalbenfreundliches Haus“

Plaketten übergeben

Auch in diesem Jahr durften wir wieder mehrere Urkunden und Plaketten an Hausbesitzer/innen übergeben, die ihr Haus Mehl- oder Rauchschwalben als Wohnstätte bieten.

 

Beide Schwalbenarten sind leider in ihrem Bestand sehr zurückgegangen. Die Ursachen sind vielfältig: der allgemeine Insektenschwund, Fassaden-renovierungen mit modernen Kunstharzputzen, illegale Entfernung, die Pflasterung und Asphaltierung vieler Wege mit dem Verlust von Schlammpfützen oder das Abbröckeln von der Wand wegen der Erschütterung durch den Lastwagen-verkehr. Während innerhalb kurzer Zeit besetzte Schwalbennester aus der Innenstadt verschwunden sind, gibt es noch in den Außenbezirken in Grötzingen, Knielingen, Daxlanden oder Wolfartsweier einige Bestände (meist in der Nähe von Gewässern).

 

Auch der NABU versucht dem negativen Trend entgegen zu wirken. Wir hängen künstliche Nisthilfen auf, installieren Kotbretter, bauen Schwalbenhäuser oder beraten Hausbesitzer beim Schwalbenschutz. Auch das Umweltamt der Stadt Karlsruhe trägt seit 2019 mit einem Förderprogramm zum Schutz der Schwalben bei. Aber auch manche Hausbesitzer/innen beteiligen sich zum Teil mit echter Begeisterung für die Frühlingsboten an dieser wichtigen Aufgabe. Sie können sich beim NABU Landesverband um die Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“ bewerben. Manche werden auch von Freunden, Verwandten oder Nachbarn für diese Ehrung vorgeschlagen, die von Rudi Apel aus Görwihl landesweit koordiniert wird.

 

So konnte jetzt auch das Ehepaar Stoll in Karlsruhe-Daxlanden aus den Händen unseres Ehrenvorsitzenden Artur Bossert und in Anwesenheit von Melanie Riedinger vom Umweltamt sowie Franz Lechner, der für die BNN berichtet, die begehrte Auszeichnung entgegennehmen. An der Nordfassade des Anwesens haben die Eheleute insgesamt sechs künstliche Nester für Mehlschwalben angebracht, die alljährlich bezogen und in denen oft mehrere Bruten hintereinander getätigt werden. Begeistert erzählen die Eheleute, wie sie sich jedes Jahr auf die Rückkehr und die eifrigen Flüge der Tiere freuen. Schon als Kinder haben sie an ihrer früheren Wohnstätte wie selbstverständlich erlebt, dass dort Schwalben gebrütet haben – sie wurden damals allgemein als Glücksbringer betrachtet.

 

Der NABU Gruppe Karlsruhe sagt dem Ehepaar Stoll herzlichen Dank für diese Engagement!

 

Artur Bossert

 

13.10.2023