NABU und Gartenstadt verwirklichen gemeinsame Artenschutzprojekte:

Altes Trafohaus in der Gartenstadt wird zum Lebensraum für Mauersegler, Fledermaus und Haussperling

Montage der Nisthilfen am Trafohaus Holderweg, Foto: Artur Bossert
Montage der Nisthilfen am Trafohaus Holderweg, Foto: Artur Bossert

Schon seit vielen Jahren ist die Wohnungsbau-gesellschaft Gartenstadt Rüppurr korporatives Mitglied beim NABU. Jetzt entstand auf Initiative eines Anwohners, des Bereichsleiters Bestands-management Michael Konrad, Johannes Nieder-straßer vom Umweltamt der Stadt Karlsruhe sowie des NABU-Vorsitzenden Artur Bossert ein Gemein-schaftsprojekt zum Artenschutz für gebäudebrütende Vogelarten.

 

 Die Gartenstadt – eine schon ab 1919 als Gegen-entwurf zu den ungesunden Wohnverhältnissen der Großstadt entstandene Wohnsiedlung ist eine von charakteristischen Wohnhäusern mit großen, oft naturnah bewirtschafteten Gärten geprägte Siedlung. Hier nisten Haussperlinge, Mauersegler, Bachstelzen und viele Gartenvögel. Bei den notwendigen energe-tischen Gebäudesanierungen gehen aber immer wieder Nistplätze verloren. So kam der Wunsch auf, Ersatznistquartiere zu schaffen. Ein altes, nicht mehr benutztes und unter Denkmalschutz stehendes Trafohaus am Holderweg, das zu Beginn des
20. Jahrhunderts vom Architekten Friedrich Ostendorf geplant wurde, bot sich spontan als Standort an.

 

Bei einer Begehung von Herrn Konrad und sowie Thorsten Stober, einem Mitarbeiter der Gartenstadt, mit dem NABU wurde das Objekt besichtigt und Einzelheiten der geplanten Aktion festgelegt. Vom NABU wurde empfohlen, zwei Dreifach-Nistkästen für Mauersegler, zwei „Reihenhäuser“ mit 6 Plätzen für Haussperlinge sowie zwei Fledermauskästen anzubringen.

 

Über den NABU im Fachhandel bestellt, wurden die von der Gartenstadt finanzierten Nistgeräte nun am 14. März von Thorsten Stober und Jürgen Dolde fachgerecht auf der sonnenabgewandten Seite des Trafohauses im Beisein des NABU und der Presse montiert.

 

Die Maßnahme steht im Einklang mit dem seit 4 Jahren vom NABU Karlsruhe in Zusammenarbeit mit dem Umwel-tamt praktizierten Nistkastenprogramm für den Mauersegler, dessen Bestand auch in unserer Stadt aufgrund des Insektenrückgangs und des Verlustes an geeigneten Nistplätzen immer mehr schwindet. So hoffen die Aktiven des NABU und die Vertreter der Gartenstadt, dass die Aktion auch weitere Anwohner dazu ermuntert, selbst etwas für den Schutz der Vögel zu tun, indem sie entweder Nistkästen aufhängen oder ihren Garten so gestalten, dass er Bienen, Hummeln und auch anderen Insekten Nahrung sowie den Vögeln Brutmöglichkeiten bietet.

 

Mit der Gartenstadt ist bereits eine Fortsetzung der Artenschutzmaßnahmen geplant: ein Hochbunker am Irisweg bietet mit seinen Nischen und Scheinfenstern ideale Voraussetzungen, um dort weitere Nistkästen anzubringen.      Der NABU Karlsruhe bedankt sich bei der Gartenstadt Rüppurrfür die gute Zusammenarbeit und hofft dass die Nistkästen bald angenommen werden.