Fast nur noch in den Karlsruher Außenbezirken wie Neureut, Hagsfeld, Grötzingen, Wolfartsweier, Daxlanden oder Grötzingen finden sich die Nester der Mehlschwalben an den Außenfassaden von Häusern. Der Mangel an Insekten als Nahrung, Erschütterungen, das Fehlen von Lehmpfützen für den Nestbau, Fassadenrenovierungen, aber vor allem der Sauberkeitsdrang der Hausbesitzer haben zu einem drastischen Rückgang innerhalb weniger Jahre geführt.
Umso wichtiger ist es die Hausbesitzer zu beraten und zu bestärken, durch das Anbringen von Kotbrettern unter den Nestern die Verschmutzung durch Kot zu verhindern. Oft sorgen die Besitzer selbst für Abhilfe. In einigen Fällen aber muss der NABU aktiv werden und seine Fachkenntnis und tätige Mithilfe anbieten. So auch an zwei Häusern in Hagsfeld. Hierzu hat Helmut Leopold zunächst passende und farblich angepasste Bretter angefertigt, die dann an der Fassade angebracht werden sollten.
Ursprünglich war beabsichtigt, mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Hagsfeld die Bretter zu montieren und dazu zwei Leitern zu stellen. Dies erwies sich aber wegen der Höhe der Neststandorte als undurchführbar, so dass die Aktion eingestellt werden musste. Ein Hubsteiger erwies sich als unverzichtbar. Auf Anfrage erklärte sich das Umweltamt Karlsruhe sofort bereit diesen zu bezahlen.
So konnten noch kurz vor Brutbeginn die Bretter montiert werden. Helmut Leopold und der Fahrer der Firma die den Hubsteiger lieferte, arbeiteten gut zusammen; auch an einem weiteren Haus in der Nähe konnte so ein Brett angebracht werden. Gleichzeitig wurden drei künstliche Doppelnester montiert. Ein weiteres Nest an diesem Haus, das sich auf der Rückseite/Gartenseite befindet, war allerdings nicht mit dem Hubsteiger erreichbar. Wegen der etwas niedrigeren Höhe wagten es Helmut Leopold und Artur Bossert, das Brett mit Hilfe zweier Leitern empor zu heben und fachgerecht anzubringen.
Die Besitzer dieses Hauses erklärten sich spontan bereit, dem NABU als Mitglieder beizutreten!
Text und Bilder: Artur Bossert