Die vorangegangenen Ausführungen können nur Hoffnung machen, dass aus den Folgen des Städtebaus der vergangenen Jahrzehnte Lehren gezogen werden.
In der Tat haben die Städte die Notwendigkeit zur Innenentwicklung erkannt und sind guten Willens, damit den Flächenverbrauch einzudämmen.
Dem hilft der Trend zur Stadt. Nachdem über Jahrzehnte das Wohnen im Eigenheim im Grünen den Maßstab des Glücks setzte, wird man sich wieder der Vorzüge der Stadt bewußt. Vereinfachte Alltagsgestaltung mit kurzen Wegen, kurze Wege zur Arbeit und urbanes gesellschaftliches Leben sind beim Bürger angekommen.
Die Wissenschaft gibt zum Paradigmenwechsel den nötigen fachlichen Unterbau. Man erinnert sich wieder des Baublocks als Grundelement für eine funktionierende Stadt. Dort findet eine Mischung von Wohnen, Arbeiten und Gewerbe statt. Das ganze wird in einer zum Menschen passenden Maßstäblichkeit gebaut. Der öffentliche Raum gewinnt mit sequenzartig die Stadt strukturierenden Plätzen an Bedeutung. Man baut in einer zur Grammatik der Stadt passenden Architektur und ansprechende Monumente statt dass plakative, flüchtige Inszenierungen hingesetzt werden.
Die Innenentwicklung wird dabei schon länger von den Rechtsnormen vorgegeben.
Doch ändert sich mit dieser neuen Innenentwicklung Grundlegendes?
Das Potential der Stadt wird mit den gängigen Mustern der Stadtentwicklung nicht ausgespielt.
Es entstehen Siedlungen, aber keine städtische Strukturen.
Eine so verstandene Innenentwicklung bleibt nicht ohne negative Folgen:
⇨ Keine Ausgewogenheit zwischen den Extremen „Luftigkeit“ und „ Masse“
Bilder oben, Häuser in der neuen Südoststadt: (Bild 1) Die neuen Wohnhäuser in der Südstadt-Ost wachsen rasant mit dichter Blockrandbebauung. Unter dem Gesichtspunkt einer nachhaltigen Flächenverwertung durchaus positiv zu bewerten. Doch ziehen auch urbane Strukturen nach? (Bild 2) Mit Pizza Blitz und Filialbäcker ist es jedenfalls nicht getan.
Bild links: Es wird zwar damit geworben, dass Kielingen 2.0 ein besonders bedeutendes Stadtentwicklungsprojekt sei. Wirklich neue Maßstäbe werden jedoch nicht gesetzt. Die Nahversorgung erschöpft sich im exponiert gelegenen Flachbau-EKZ (siehe Bild in Teil 1). Mit diesem Einkaufszentrum wird designtes Leben vorgegeben. Auch findet eine kleinräumige Nutzungsmischung wieder nicht statt, denn Gewerbe wird auf besonderen Baufeldern getrennt von den Wohngebäuden angesiedelt. Das Ortsteilzentrum liegt nicht in der Mitte, sondern am Rand. Die Wohnstraßen werden dadurch nicht mit einem Platz strukturiert.
Album oben, Konversionsgelände "Smiley Barracks" in der Nordstadt, Bilder von Matthias Böhringer: (Bilder 1-4) Unter Beteiligung der zukünftigen Einwohner wurde eine hochwertige, ökologische und offene Bebauung mit Modellhäusern geplant. Das abgeschottete Wohnen im Grünen bringt aber dennoch lange Wege mit sich. (Bild 2) Immerhin mal Farbe. Bunte Häuser. (Bild 3) Unnützes Abstandsgrün, niedrige Häuser halten den Flächenverbrauch aufrecht. (Bild 4) Lange Wege bleiben.
Bild oben: Beiertheim - Umnutzung eines ehemaligen Werkstattgeländes in Verkaufsfläche: Typische Discounterarchitektur mit Alibi-Giebeldach auf dem Flachbau. Große Parkflächen für die sogenannte Nahversorgung. Dabei bleibt Vielfalt auf der Strecke und eine wüste Fläche ist im gewachsenen Stadtteil entstanden. Eine typische Investor-Planung.
Bild links: Die Krönung - Die sogenannte "Neue Ortsmitte" Grünwinkel auf dem Moninger-Areal. Diese wird gepriesen als "Einkaufszentrum" mit verschiedenen "Einkaufsmärkten" und "wirklicher
Aufenthaltsqualität". Was man aber vorfindet ist das heute übliche gepflegte Schema mit großem Parkplatz, Discounter, Getränkemarkt, Drogeriefilialist und Bäckerfiliale. Diese "Neue Ortsmitte"
ist so phantasielos wie "Neue Ortsmitten" eben heute - nicht nur in Grünwinkel - gemacht werden. Nichts ist dort zu finden, was gemeinhin unter "Ortsmitte" verstanden wird, so etwa ein
gepflasterter Platz, vielleicht mit einem Brunnen, von geschlossener Bebauung umgeben die mehr oder weniger mit Geschäften durchsetzt ist. Wohnen, Verwaltung, eine Kirche, ein Gemeindehaus, eine
Schule, Blumenbeete, Sitzbänke etc können dabei sein. Man erinnere sich an die Wimmelbilderbücher.
Arbeitsplätze ? Interessantes Gewerbe, Handel?
Für das Nahversorgungszentrum Grünwinkel wurden weder Gewerbe noch gute und interessante Arbeitsplätze geplant. Kein produzierender Bäcker, kein produzierender Metzger. Kein beratender Drogist,
kein Haushaltswarengeschäft, kein Elektronikladen, kein Käseladen, schon gar keine Molkerei oder Käserei, kein Bioladen, keine Delikatessen, keine Fahrradwerkstatt, keine Schreinerei, kein
Optiker. Auch dass es in Karlsruhe kleinere Nudelhersteller gibt dürfte an der Lidl-Kundschaft vorbeigehen.
Album oben, ECE-Center "Ettlinger Tor", Bilder von Matthias Böhringer:
Das ECE-Center "Ettlinger Tor“, eröffnet 2005, ist ein Beispiel zur Innenentwicklung mit einem massigen Einkaufszentrum. Diese angeblichen Retter der "Einkaufsstädte" präsentieren sich mit
nackten verschlossenen Fassaden, sind nach innen gewandt. Die geringe Durchlässigkeit hält die Kundschaft in der Mall. Außen zum vorbeieilen, erdrückend. Deutschlandweit hat die ECE den Städten
ihre Shopping-Center schmackhaft gemacht. Mit der inszenierten Einkaufswelt würde der ortsansässige Einzelhandel profitieren, die Zentralkraft gestärkt werden, die Suburbanisierung auf der grünen
Wiese ausgebremst werden. Als beliebtes Argument werden natürlich noch die neu geschaffenen Arbeitsplätze angeführt.
Die von den USA eingebrachte Idee der Mall passt nicht zur europäischen Stadt, weil es dort schon die Strukturen gibt, die eine Mall nur nachahmt. Eine Einpflanzung zeugt von falsch verstandener
Innenentwicklung. Mit dem immergleichen klinischen Charme von Filialisten und der sich wiederholenden introvertierten Minimalarchitektur wird keine Urbanität geschaffen. Es entsteht ein umbauter
Raum, der Öffentlichkeit vorgibt aber privaten Regeln unterliegt. Die massive Erhöhung der innerstädtischen Verkaufsflächen durch ein Shopping-Center hat schon viele Städte strukturell zerstört.
Nicht nur in Braunschweig, auch in Karlsruhe gab es seit der Eröffnung des ECE am Ettlinger Tor dramatische Geschäftsaufgaben in der Haupteinkaufsstraße Kaiserstraße. Die gepriesene Einkaufsstadt
wird austauschbar und unattraktiv.
(Bild 1)Hier in der Erbprinzenstraße ist die Flucht zum Rondellplatz mit dem Markgräflich-Hochbergschen Palais und der Verfassungssäule verbaut. (Bild 2) Kein Kaffeehaus mit Charme.
Geschmacklose, beliebige Außenbewirtschaftung bei Starbucks unter Spargelsäulen. (Bild 3) Nackte verschlossene Fassaden nach innen gewandt. (Bild 4) Mehr Loch als schöner Stadteingang. (Bild 5)
Rechts erhabene Architektur mit der Stadtkirche von Weinbrenner, links eine dunkle verschlossene Gosse. (Bild 6) Alte Architektur verkommt zur Kulisse. Die Stadt wird damit zum Museum
degradiert. (Bild 7) The „New Art of Shopping?“ Auflistung der Vertretungen bundesweiter Kettenläden. (Bild 8) Wunder vom ECE? Leerstände, billiger Ramsch, trostlose Fassaden. (Bild 9) Kein
Wunder sondern Angriff auf die City. Im gleichnamigen Buch werden Auftreten und Wirken der ECE – Gesellschaft und dem Mitspielen der Stadtverwaltung wie hier beim Schloßpark Braunschweig oder in
Hameln dargestellt.
Die „Stadt der kurzen Wege“ ist als Zukunftsmodell ein gängiger Begriff, der hier unter Beachtung besonderer Charakteristika vorgestellt wird.
Die Stadt der kurzen Wege ist ein im Kontext der Innenentwicklung gerne verwendeter Begriff und bedeutet doch oft nur die Verlagerung eines Einkaufszentrums vom Außenbereich in die
Ortsmitte.
Für eine nachhaltige Entwicklung wegweisend, bedeutet die Stadt der kurzen Wege ein Zurück zu einem Verständnis von Stadt, das kleinteilig funktionsgemischte Quartiere mit einem Nebeneinander von
Wohnen, Handel und Gewerbe zulässt.
Man kann dabei das agieren der Einwohner, Gewerbe und Handel miteinander und untereinander als Mikrokosmos betrachten - wie ein Korallenriff eben. Zudem gibt es Verflechtungen zu anderen
Aktionsräumen wie z.B. Erzeuger auf dem Land.
Kurz zusammengefasst entsteht damit
Im weiteren wird nun auf die Straße als Wohnraum, Sozialgefüge, Wirtschaft und Alltag genauer eingegangen.
Für eine Stadt der kurzen Wege ist also zunächst eine gegenseitige Akzeptanz für eine kleinräumige Nutzungsmischung unabdingbar. Weitere Voraussetzungen sind eine höhere Siedlungsdichte und eine scharfe Trennung zwischen Gebäuden und öffentlichen Raum. Aspekte, die in den letzten Jahrzehnten verdrängt wurden.
Album oben, verdichtetes Bauen, Bilder von Matthias Böhringer: (Bild 1) Der Jugendstil, der in der Karlsruher Ost-, Südwest- und Weststadt eine sehr umfangreiche Ausprägung fand, war eine der phantasiereichsten Architekturepochen. Die florale Formensprache als Kontrapunkt zur technisierten Welt wirkt auch heute noch frisch. Gekonnt wurde zur Jahrhundertwende mit den Materialien Beton und Stahl gespielt. (Bild 2) Körnerstraße/ Weststadt: Dieses Bild unterstreicht die zuvor angeführte akzeptierte hohe Siedlungsdichte eines Straßenzugs, wenn er zum Wohnraum wird. Maßvolle Hausgrößen, ansprechende Architektur oder auch nur Farbklekse, Abwechslung und Phantasie befördern dies. Tür an Tür leben hier verschiedene soziale Schichten nebeneinander. (Bild 3)
Erleben von Perspektive. Dreidimensionaler Raum. Wechselspiel von Licht und Schatten. Die umgebende Architektur ist an die Dimension des Menschen angepasst. (Bild 4) Handwerk gehört zur Nachbarschaft wie dieser Installateurbetrieb und bietet Lebenschancen.
Die Vorteile des an der Straße grenzenden Baublocks wird nun konkreter dargestellt. Öffentlicher Raum, der direkt ohne Abstandsgrün an Gebäuden grenzt bewirkt eine bessere Wechselwirkung zwischen privaten Räumen und der Straße. Dies befördert Handel und Gewerbe, wenn Passanten nun mit normalen Gängen an den Ladentüren und Geschäftsschildern vorbei kommen. Dies bringt in Nachbarschaft zum Wohnen mehr Vielfalt. Mit einhergehender Vielfalt und weniger Eintönigkeit wird der öffentliche Raum attraktiver, wird belebt und genutzt. Jugendlichen und Kindern stehen mehr neutrale Orte zum Treffen und Spielen zur Verfügung. Straßen und Plätze sind mehr Aufenthaltsraum denn Verkehrsträger.
Gleichzeitig werden mit Blockrandbebauungen von außen nicht einsehbare grüne Privaträume geschaffen.
Album oben, Die Straße als belebter Raum, Bilder von Matthias Böhringer: (Bild 1) Privatraum im Hinterhof. (Bild 2) "Wunderbar" am Gutenbergplatz/ Weststadt.
Geglücktes Konzept mit Mischung aus Bioladen und Straßencafé. (Bild 3) Am Quartiersplatz: Marktzeit und Brunnen. (Bild 4) Bierzeit zwischen Tulpen und Krautkopfbrunnen. Bild (5) Der Gutenbergplatz/ Weststadt. Ein Ort zum verweilen und der Kommunikation nicht nur während der Marktzeiten. (Bild 6) Zwischen den Baublöcken der Haydnplatz: Ort der Muße und Ruhe
Die nun mit kleinräumiger Durchmischung belebte Straße wirkt sich positiv auf das Sozialgefüge aus. Denn es ergeben sich viele Möglichkeiten:
==> Somit befruchten Kleinstrukturen das Gemeindeleben und tragen zur Seele eines Stadtteils bei.
Kinder und Jugendliche haben in einem vielseitig gestalteten Stadtraum bessere Entwicklungsmöglichkeiten. Mit den Beinen die sie haben, können sie in kleinräumig durchmischten Stadtquartieren ungleich mehr erleben und entdecken als in den strukturarmen Wohnsiedlungen und auf Discounterparkplätzen. Für die kindliche Entwicklung ist die Vielzahl der Reize, die beim Schulweg und anderen Erledigungen zu Fuß aufgenommen werden förderlich. Durch die gewachsene Bedeutung des öffentlichen Raumes stehen Jugendlichen und Kindern mehr neutrale Orte zum Treffen und Spielen zur Verfügung.
Album oben, Förderung des Sozialgefüges, Bilder von Matthias Böhringer: (Bild 1)
Da wird im Hinterhof noch richtig handwerklich produziert. Die Bäckerei Meier in der Goethestraße verarbeitet Teige aus eigener Herstellung zu Backwaren und setzt dabei auf Fachkräfte, gute Ausbildung, Regionalität und Ursprünglichkeit. Hier beginnt der Tag mit Brezel, Brötchen, Brot oder Schweinsohr. (Bild 2a und 2b)
Secondhand-Läden wie dieser für Kinderbekleidung bieten die Möglichkeit, sich kostenbewußt einzukleiden und sind Nischen für Existenzen. Bäcker, Metzger oder eine Fahrradwerkstatt wie diese hier in der Oststadt - vielerlei Familienbetriebe haben Platz in einer Gemeinde und gestalten diese mit.
Kurze Wege ermöglichen eine vereinfachte Alltagsorganisation.
Mit zunehmendem Alter fällt es immer schwerer, Besorgungen über mehrere Straßenkreuzungen hinweg zu tätigen. Alte Menschen schätzen daher die Nahversorgung vor Ort (Die Nahversorgung im weiteren Sinne!!). Dabei spielt auch die Größe der Läden eine Rolle. Große Einkaufsmärkte mit vorgelagerten Parkplätzen und langen unübersichtlichen Regalreihen sprechen nicht gerade für kurze Wege. Dagegen ist die Besorgung von Erledigungen bei in der Straße integrierten Läden für viele alte Menschen ein willkommener Spaziergang. Sie müssen dann nicht eine lange Strecke gehen, sondern können in den Geschäften Pausen einlegen.
Eine kleinteilige Nutzungsmischung bedient verschiedene Lebensbereiche mit Geschäften und Betrieben aller Art. Ausgeglichenheit, Zufriedenheit und Harmonie werden gefördert. Vor oder nach Beginn des Arbeitstages - je nach dem - haben sie die Türen offen, entschleunigen mit der ihnen eigenen Ruhe den Tag und geben mitunter Raum für Informationsaustausch für ein bewußtes Leben. Vor Ort wird fuß- und radläufig erreichbar das angeboten, wofür man sonst mit PKW oder einer umständlichen Buslinie zum Einkaufszentrum fahren muss und dort von Getümmel, Hektik und greller Werbung überladen wird. Damit werden Transaktionskosten gespart.
Kurze Wege führen zur leichteren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Album oben, Nahversorgung, Bilder von Matthias Böhringer: (Bild 1) Gut sortiertes Reformhaus in der Oststadt mit Angebot von Bioprodukten aus der Region. (Bild 2)
Hausgeräte vor Ort - Keine Fahrt zum Baumarkt oder Elektrofachmarkt nötig. (Bild 3) Innenstadt Karlsruhe: bei der freundlichen Metzgerei auf dem Weg zur Arbeit kann das Vesper mitgenommen und Zutaten für das Abendessen eingekauft werden. Hilfreiche Zubereitungstipps gibt es gratis dazu. Das alles frisch, individuell und handwerklich gut. (Bild 4) Jenseits der Gigantomanie: Supermarkt im Wohnhaus statt im peripheren Einkaufszentrum.
Werfen wir nun einen Blick auf einen Aspekt, der oft so gar nicht gesehen wird: Die Förderung der Wirtschaft durch Kleinstrukturen.
Werden kleinteilig durchmischte Siedlungsräume zugelassen, in denen gehandelt und produziert werden darf, wird damit die Voraussetzung geschaffen, dass sich ein in den Stadtteilen integrierter kleinstrukturierter Handel und Gewerbe mit vielen Verflechtungen, Akteuren und Mšglichkeiten niederlassen.
Wächst und gedeiht dies, so entsteht in nächster Nähe zum Menschen eine florierende Wirtschaft, die in sich und nach außen wirkt. Zudem wird mit den Verflechtungen der regionale Wirtschaftskreislauf angetrieben.
Gefördert wird dies, wenn die Kunden und Verbraucher vor Ort den Konsum von Produkten und Dienstleistungen als Investition in den eigenen Lebensraum begreifen.
Was ergibt sich weiter daraus?
Album oben, Wirtschaft mit Kleinstrukturen, Bilder von Matthias Böhringer: (Bild 1) Immer seltener: Haushaltswarengeschäft in der Straße integriert. (Bilder 2) Da darf geschafft werden im Hinterhof, oder auch mal in nicht egalisierten Gebäudeecken. Polsterei und Markisenbauer. (Bild 3) Metzgerei in der Klauprechtstraße/ Südweststadt: Lebensmittelhandwerk in der Straße statt Fleischfabrik in der Landschaft. Hier wird der bäuerlichen Landwirtschaft Raum gegeben. Im Nachbarhaus Betriebe der Elektrotechnik. (Bild 4) Im freundlichen Elektro-Laden von nebenan können ohne langem Anfahrtsweg und endlosen Gängen im Elektromarkt Bügeleisen und Glühbirnen erstanden und Dienstleistungen in Anspruch genommen werden. (Bild 5) Auch HiFi muss nicht den Elektromärkten vorbehalten sein. Hier ein Traditionsgeschäft in einem Wohnhaus an der Yorckstraße. Die Türe ist offen für ein Schwätzchen. (Bilder 6) Markt auf dem Gutenbergplatz: An Marktständen für Weidelamm, aromatischen Erdbeeren, verschiedenen Käsesorten und gesundem Gemüse herrscht geschäftige Betriebsamkeit. (Bilder 7) Markt auf dem Gutenbergplatz: Angebot von saisonalem Obst und Gemüse frisch vom Feld, aus der Region und eingeführte Spezialitäten. (Bild 8) Wirkung von Wirtschaft nach außen: Felder des Blanc-Hofs in Kleinvillars– Mühle Störmühle in Knittlingen- Verkauf in der Wunderbar Karlsruhe.
Wo Handel und Gewerbe keine eigenen Flächen beanspruchen, sondern sich unter die Menschen mischen braucht es auch weniger Kilometer an Infrastrukturen. Infrastrukturkosten für Straßen, Strom-, Wasser-, Abwasser und Gasleitungen werden eingespart.
Die Stadt der kurzen Wege erfordert den geringsten Bedarf an Mobilität und Verkehrsanlagen und bringt im Vergleich zu anderen Siedlungsmodellen die größte Flächeneinsparung.