Der geplante Radweg soll nach über 20 Jahren Planung nun realisiert werden. Wir – der NABU Karlsruhe - waren zusam-men mit BUND und Landesnaturschutzverband in die Planungen einbezogen. Aus unserer Sicht machen neben dem unverhältnismäßigen Eingriff in die Wetterbach-schlucht (Landschaftsschutzgebiet) sowie weiterer negativer Auswirkungen vor allem Artenschutzbelange große Sorgen. Denn hier befindet sich das größte Karlsruher Vorkommen des Feuersalamanders.
Die Tiere wandern bei günstiger Witterung nahezu das ganze Jahr von der Südseite der Wetterbachschlucht über den derzeitigen relativ schmalen Rad- und Fußweg über die Landesstraße zum Wetterbach, um dort ihre Larven abzusetzen. Dabei werden regelmäßig hunderte von Tieren überfahren, wie bisherige Erfahrungen sowie ein letztjähriges Monitoring belegen. Wir haben hierzu mehrfach unsere Einwände formuliert. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind aber aus unserer Sicht weitgehend unwirksam bzw. nicht geeignet.
Grafik aus dem unten stehenden Petitions-Flyer:
Zur Anlage des vorgesehenen Radweges muss großflächig der Wald gerodet und die Böschung abgetragen werden. Dadurch wird auch massiv in die Lebensräume und Wanderwege der Tiere eingegriffen. Der Radweg soll nämlich mit gegenläufigen Fahrspuren angelegt und deshalb auf 4,25 Meter verbreitet werden.
Trotz der Böschungssicherung mit der sog. „Bewehrten Erde“ ist zu befürchten, dass der Wanderweg der Amphibien so verlängert wird, dass ein Großteil (auch von Radfahrern) überfahren wird, da die Tiere nur sehr langsam wandern. Unterirdische Durchlässe in ausreichender Größe sind nicht vorgesehen.
Laichtümpel werden voraussichtlich nicht angenommen, da die Salamander zur Jungenablage ein Fließgewässer benötigen (siehe Foto aus dem Wetterbach).
Ein Absammeln der Salamander zumal auf der Straße ist aus logistischen Gründen und vor allem wegen der zu erstellenden Leitplanken nicht möglich und zugleich auch für die Sammler gefährlich. Dies wird vermutlich zum Zusammenbrechen des Bestandes führen.
In einem Gespräch mit dem Umweltamt wurden die Ergebnisse des Monitorings und mögliche weitere Maßnahmen diskutiert, um die Artenschutzmaßnahmen zu verbessern. Hierzu soll nochmals mit dem RP verhandelt werden.
Mittlerweile hat sich ein breites Bündnis aus Umweltverbänden, Radfahrern und Anwohnern der Bergdörfer zusammengefunden, die sich für eine alternative Trasse einsetzen (www.radweg-wettersbach.de). Behörden und Ministerien wurden angeschrieben sowie ein Flugblatt (siehe unten) erstellt und in den Bergdörfern verteilt.
Alle, die eine Revision der Planung befürworten, können ihre Unterstützung bekunden, indem sie sich der Petition anschließen!
Vielleicht kann dadurch noch ein Umdenken erfolgen und das Schlimmste verhindert werden.
Text: Artur Bossert
April 2025