1. Trockene Jahre: wie sind die Laicherfolge?

Juveniler Springfrosch. NABU/C. Buchta
Juveniler Springfrosch. NABU/C. Buchta

Im Gegensatz zum Jahr 2018, in dem zwischen Mai und Oktober so gut wie keine nennenswerten Niederschläge zu verzeichnen waren, verläuft das Jahr 2019 bisher nicht ganz so extrem.

Die frühen Arten Springfrosch, Grasfrosch und Erdkröte hatten - je nach Biotop - Reproduktionserfolge. Im Weiherwald kann man z.B. momentan 1,5-2cm große Spring- und Grasfrösche aus der diesjährigen Laichsaisonan an feuchten Orten im schattigen Wald finden. 

Auch die Teichfrösche (und andere Grünfrösche) haben bisher eine bessere Saison als 2019.

 

Wechselkröte. NABU/C. Buchta
Wechselkröte. NABU/C. Buchta

Bei den Erdkröten hatten wir dieses Jahr zwar eine deutliche Wanderbewegung zu den Laichgewässern, aber kaum Jungkrötenrückwanderung. In anderen Biotopen der Rheinebene wurden jedoch gute Reproduktionserfolge gesichtet.

 

Wiederum ziemlich schwieig gestaltet sich die Saison bei den Pionierarten Gelbbauchunke, Wechselkröte und Kreuzkröte. Die große Hitze hat die Kleinstgewässer im Juni austrocknen lassen. Die erste Larvengeneration hatte nur in tieferen Tümpeln Überlebenschancen. Mal sehen, ob es zu weiteren Sommerregenfällen kommt, so dass noch späte Ablaichmöglichkeiten entstehen. 

Kammmolch Larve /C.Buchta
Kammmolch Larve /C.Buchta

Auch die Kammmolche haben rund um Karlsruhe ein schwierigeres Jahr, da flachere Laichgewässer trockengefallen sind.


2. Jungkrötenwanderung (Froschregen) im Juni

 

Das ist die erste Jungkröte, die dieses Jahr auf den Wegen im Weiherwald gesichtet wurde. Mehr werden folgen.

Die Jungkröten wandern nämlich zu ihrem Schutz in großen Gruppen. Besonders nach warmen Regenfällen kann es rund um Teiche mit größeren Krötenpopulationen zu plötzlich auftretenden Massenwanderungen kommen, oft auch "Froschregen" genannt.

 

Große Wanderungen treten in Karlsruhe u.a. am Schlossgartenteich, im Oberwald, am Weingartener Moor oder im Weiherwald auf.

 

Zeitweise gibt es Absperrungen an den Hauptwanderrouten, um die Winzlinge beim Überqueren von Wegen und Straßen zu schützen. Achten Sie auf die Hinweisschilder des Umweltamtes Karlsruhe.

 

Aktuelle über die Jungkrötenwanderung im Weiherwald erfahren Sie auf der Website naturgucker.de Gebiet: Karlsruhe, Weiherwald


3. Froschkonzert ab Mai

Jetzt kann man wieder die Laubfrösche im Raum Karlsruhe hören. Sie rufen besonders laut in wärmeren Nächten. Zuerst aus den umliegenden Büschen, dann aus den Gewässern, in denen sie sich paaren wollen. Gute Stellen zum Laubfrosch-Belauschen sind die Rheinauen und nahe gelegenen Tümpel, die Rüppurrer Wiesen und der Weiherwald. Dort gibt es dieses Jahr besonders viele nächtliche Rufer. Näheres auf naturgucker.de oder unter info-weiherwald@NABU-KA.de


4. Guter Saisonstart für die Gelbbauchunken in Grünwettersbach

Am Gelbbauchunkentümpel im Steinbruch in Grünwettersbach haben die vergangenen heftigen Regenfälle die Paarungs-und Laichaktivitäten der Unken in Fahrt gebracht: am 26.5. waren ca. 20 Unken im gut gefüllten Tümpel, davon etwa 12 adulte (erwachsene), von denen die männlichen Tiere unermüdlich ihre uuup-uuup-uuup Rufe über das Wasser erschallen ließen - der Rest subadulte (noch nicht ausgewachsene) Tiere von letztem Jahr.

Auch Laich war schon in verschiedenen Entwicklungsstadien im Wasser zu finden. Auf dem unten stehenden Bild kann man sogar schon die winzingen Larven innerhalb der schützenden Gelhülle sehen. Nach dem extrem trockenen Sommer 2018 hoffen wir 2019 auf ein feuchteres bzw. ausgewogeneres Jahr, dass den Amphibien besseren Reproduktionsmöglichkeiten bietet.

Update 5.9.19: leider waren die Niederschläge auch dieses Jahr zu gering, um einen Laicherfolg sicher zu stellen. Der Tümpel fiel zu schnell wieder trocken. Wir erwägen nun Bewässerungsmaßnahmen, um zumindest kleine Ausweichpfützen bei anhaltender Trockenheit sicher zu stellen.

Text und Bilder: Cornelia Buchta