Erfolgreiche Zusammenarbeit

 Gartenstadt und NABU – eine tolle Zusammenarbeit für die Natur!

 

Die Gartenstadt eG ist seit langem korporatives Mitglied des NABU Karlsruhe. Beide Organisationen haben besondere Potenziale und Knowhow – die Gartenstadt mit ihrer städtebaulichen Tradition, ihrem besonderen naturnahen Wohnungsbestand sowie den Mieterinnen und Mietern, die ein Wohnen im Grünen schätzen – und der NABU als führender Naturschutzverband mit seinen langjährigen Erfahrungen und Kenntnissen im Natur – und Artenschutz.

Was lag also näher, als diese Kompetenzen zusammenzuführen und nun schon über einige Jahre hinweg gemeinsame Projekte zu planen und zu verwirklichen? Die Gartenstadt lieferte mit ihrem Bereichsleiter Bestandsmanagement, Herrn Michael Konrad sowie dem Leiter des Werkhofes, Herrn Torsten Stober nicht nur viele Ideen, sondern sorgte auch für die praktische Umsetzung der Maßnahmen. Der NABU wiederum steuerte seinen Teil bei, indem er die Gartenstadt bei Planung, Konstruktion, Auswahl der Örtlichkeiten und der Platzierung vor Ort beriet. Meist ging es dabei um Nistkästen für höhlenbrütende Vogelarten am Haus und im Garten wie Haussperling, Mauersegler oder Meisen, aber auch um Sommerquartiere für Fledermäuse. Hierbei kommt dem NABU die jahrzehntelange Erfahrung seiner aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugute. Auch wurden vom NABU mehrere Insektenhäuser entworfen, fachgerecht gebaut und an geeigneten Stellen aufgestellt. Die Gartenstadt wiederum legte Wildblumenwiesen an, die den Vögeln und Insekten die notwendige Nahrung bieten. So wurde beispielsweise 2018 ein altes, nicht mehr benutztes Trafohaus am Holderweg mit Nistkästen für Mauersegler, Haussperlinge und Meisen bestückt; der Hochbunker am Irisweg erhielt im Folgejahr in einem aufwändigen Verfahren ebenfalls Nistkästen für Mauersegler und Spatzen (Haussperlinge). Als nächstes Projekt wurden 2020 im Vogelschutzwald am Holderweg Nistkästen für Meisen, Kleiber und andere Höhlenbrüter angebracht, um in diesem naturbelassenen Grundstück mit alten Bäumen, Hecken und Dickicht den Bestand dieser Arten zu stützen. Im gleichen Jahr noch wurde der Fledermausschutz in Karlsruhe durch eine besondere Maßnahme unterstützt: hierzu wurden in Daxlanden eine Reihe von speziell angefertigten Kästen angebracht, die den Fledermäusen als Sommerquartier dienen sollen. Ergänzt werden die ehrgeizigen Projekte, indem man für die Fledermäuse und Vögel auch für die nötige Insektennahrung sorgt: so wurde dort auch eine Insektennistwand aufgestellt, die Helmut Leopold vom NABU mit viel Fleiß neben zwei weiteren Nistwänden angefertigt hat. Und damit nicht genug: im Krokusweg wurden von Torsten Stober und weiteren Mitarbeitern des Gartenstadt - Werkhofes unter Einsatz eines Hubsteigers an der Fassade von sanierten Wohngebäuden Nisthilfen für gebäudebrütende Vogelarten wie Haussperling, Bachstelze oder Hausrotschwanz montiert. Und damit Vögel und Fledermäuse auch über genügend Insektennahrung verfügen können, wurde letztes Jahr bewusst als Kontrast zu den vielerorts üblichen einförmigen und langweiligen Anlagen eine neuen Blühfläche am Krokusweg geschaffen, ein standortgemäßer Baum gepflanzt und dabei auch ein vom NABU entworfenes und durch den Werkhof der Gartenstadt ausgeführtes Nisthaus für Wildbienen aufgestellt. Für seine Mitarbeit wurden dem NABU mehrfach namhafte Spenden aus der Hand von Gartenstadt - Vorstand Ralf Neudeck übergeben.

 

 

Vorläufiger Höhepunkt der Aktionen war jedoch ein sehr aufwendiges und spektakuläres Projekt in Gestalt eines Schwalbenhauses, das am 24.05. diesen Jahres in der Gartenstadtsiedlung in Grünwinkel nahe der Alb erstellt wurde. Ein Kran hob das Dach des Schwalbenhauses von einem LKW in einen Garten und setzte es auf die Spitze einer über 4 Meter hohen Rundstahlstütze, wo es von Mitarbeitern des Werkhofes der Gartenstadt fachgerecht befestigt und mit weiteren künstlichen Schwalbennestern versehen wurde. Zahlreiche Zuschauer, darunter Bürgermeisterin Bettina Lisbach, Gartenstadt – Vorstand Ralf Neudeck, der Chef der Zimmerei Philipp Brand sowie NABU - Vorsitzender Artur Bossert verfolgten das Geschehen mit großem Interesse.

 

Der NABU kann dabei auf die positiven Erfahrungen mit einem Schwalbenhaus in Neureut verweisen. Da die Mehlschwalben, die früher an zahlreichen Hauswänden unter dem Dachvorsprung ihre Nester bauen und ihre Jungen aufziehen konnten in den letzten Jahren wegen des dramatischen Rückgangs der Insekten selten geworden sind, aber auch aufgrund des Sauberkeitswahns vieler Hausbesitzer, die keine Schwalbennester an ihrem Haus dulden und die Nester – verbotenerweise – entfernen, errichtete der NABU vor einigen Jahren mit Unterstützung der Gemeindeverwaltung in Neureut ein Schwalbenhaus, das schnell von den Vögeln angenommen wurde und mittlerweile zahlreiche erfolgreiche Bruten aufzuweisen hat.

 

In Anlehnung an dieses Modell wurde die aufwendige Konstruktion des Schwalbenhauses, „ehrenamtlich“ über den Winter durch die Zimmerei-Brand in Malsch-Völkersbach hergestellt. Um für die zukünftigen „Mieter“ die notwendige Nahrung zu sichern, legte die Gartenstadt eG außerdem in der Nähe eine Blühwiese an. Auch die nahe vorbeifließende Alb bietet ein reiches Insektenvorkommen, sodass hoffentlich bald die ersten Mehlschwalben einziehen werden.

 

Am 25.11. wurde nun das Schwalbenhaus offiziell im Rahmen einer weiteren Spendenübergabe seiner Bestimmung übergeben. Damit honoriert die Wohnungsbaugesellschaft die langjährige Kooperation mit dem NABU; das Geld wird weiteren Artenschutzprojekten zugutekommen; ebenso wird gemeinsam überlegt, welche Natur – und Artenschutzprojekt auch in Zukunft angepackt werden sollen. Möglich wären z.B. die Anlage weiterer Blühwiesen sowie Sommerquartiere für Fledermäuse. Der NABU ist auch gerne bereit, interessierten Anwohner*innen im Rahmen eines Vortrages Informationen über mögliche Naturschutzmaßnahmen am Haus und im Garten zu vermitteln.

 

Artur Bossert

 

16.11.2022

 

Großzügige Spende der Gartenstadt Karlsruhe eG an den NABU Karlsruhe e.V.

Scheck Übergabe Gartenstadt an NABU KA; Foto: Simon Münch
Scheck Übergabe Gartenstadt an NABU KA; Foto: Simon Münch

Einen symbolischen Spendenscheck über 500,00 € durften Artur Bossert, Vorsitzender des NABU Karlsruhe und Prof. Dr. Gerd Schön, der Kassenführer des NABU am 22. Oktober 2020 aus den Händen von Ralf Neudeck, dem Vorstand der Gartenstadt Karlsruhe eG entgegen-nehmen. Mit der Spende honoriert die Wohnungsbaugesellschaft die langjährige Kooperation mit dem NABU; das Geld wird weiteren Arten-schutzprojekten zugutekommen.

 

Die kleine Zeremonie fand im Hof des Anwesens Krokusweg 45 in der Rüppurrer Wohnsiedlung der Gartenstadt statt, wo nur zwei Tage zuvor der SWR Filmaufnahmen für die Abendschau Baden-Württemberg gemacht hatte. Hier wurden von Torsten Stober und weiteren Mitarbeitern des Gartenstadt Werkhofes unter Einsatz eines Hubsteigers an der Fassade von kürzlich energetisch modernisierten Wohngebäuden Nisthilfen für gebäudebrütende Vogelarten wie Haussperling, Bachstelze oder Hausrotschwanz angebracht. Michael Konrad, der Bereichsleiter Bestandsmanagement, erläuterte dem Fernsehteam das in Zusammenarbeit mit dem NABU seit mehreren Jahren umgesetzte Konzept.

Seit einiger Zeit arbeiten der NABU Karlsruhe und die Gartenstadt in Sachen Artenschutz zusammen:

Durch energetischen Gebäudemodernisierungen und aufgrund der Notwendigkeit, mittels effizienter Klimaschutzmaßnahmen an den Liegenschaften der Gartenstadt Karlsruhe eG die Wohnqualität zu steigern, gehen teilweise natürliche Nistmöglichkeiten für Vögel verloren (siehe Artenschutz am Haus). Dem möchten Gartenstadt und NABU in einem längerfristigen Kooperationsprojekt durch weitere Artenschutzmaßnahmen entgegenwirken und neue Nistplätze in diesen Quartieren einrichten. Durch die Modernisierungen werden zeitgemäße und klimafreundliche Wohnungen für die Mitglieder der Gartenstadt geschaffen und zugleich die gefiederten Bewohner mit neuen artgerechten Unterkünften versorgt. Damit kombiniert und sichert die Gartenstadt Karlsruhe eG urbanes Wohnen in einer naturnahen und gesunden Umgebung.

 

Zur Vorbereitung der Maßnahmen wurden im Rahmen einer gemeinsamen Begehung des NABU Karlsruhe mit den Verantwortlichen der Gartenstadt Möglichkeiten erkundet, welche Artenschutzmaßnahmen für gebäudebrütende Vogelarten geeignet sind. Hierzu lieferte der NABU detaillierte Hinweise und Baupläne für künstliche Nisthilfen.

Über die Schreinerei der Hagsfelder Werk-stätten - HWK – hat daraufhin die Gartenstadt zahlreiche Nistkästen für verschiedene Vogel-arten bezogen. Durch den eigenen Werkhof der Gartenstadt werden die Nistkästen jetzt Zug um Zug an den modernisierten Häusern angebracht.

 

Im Jahr 2018 wurde ein nicht mehr in Gebrauch befindliches Trafohäuschen am Holderweg in Rüppurr nach Beratung und Begleitung durch den NABU und mit finanziellen und logisti-schen Mitteln der Gartenstadt für Vogelschutz-maßnahmen und Fledermausnisthöhlen herge-richtet.

 

Im Folgejahr wurden am Hochbunker am Irisweg in Rüppurr in aufwendigem Verfahren Nistkästen für Mauersegler sowie für Haussperlinge installiert:

Im Vogelschutzwald am Holderweg brachte der Werkhof im Februar 2020 Nistkästen für Meisen, Kleiber und andere Höhlenbrüter an, um in diesem naturbelassenen Grundstück mit alten Bäumen, Hecken und Dickicht den Bestand dieser Arten zu stützen.

 

Der Fledermausschutz in Karlsruhe sollte durch eine besondere Maßnahme unterstützt werden. Hierzu wurden am 19.03.2020 in Daxlanden, Agathen-straße 20 eine Reihe von speziell angefertig-ten Kästen installiert, die den Fledermäusen als Sommerquartier dienen sollen.

 

 

 

 

 

Insektennistwand, Foto: Ar. Bossert
Insektennistwand, Foto: Ar. Bossert

Ergänzt werden die ehrgeizigen Projekte, indem man für die Fledermäuse und Vögel auch für die nötige Insektennahrung sorgt: so wurde eine artenreiche Blüh-wiese angelegt und zusätzlich eine von Helmut Leopold/NABU gefertigte Insek-tennistwand durch den Werkhof der Gartenstadt aufgestellt.

 

Als weitere Naturschutzmaßnahmen sollen neben den Hilfen für Gebäude-brüter in den kommenden Jahren vielfältige Blühwiesen anstelle steriler Rasenflächen nach und nach angelegt werden. Auch diese Maßnahme wird durch eine von Helmut Leopold gefertigte Insektennistwand ergänzt. NABU und Gartenstadt versprechen sich dadurch positive Auswirkungen auf die Artenvielfalt.

Geplant ist auch der Bau eines Schwalbenhauses durch den Werkhof der Gartenstadt nach dem Vorbild des in Neureut vom NABU erstellten und erfolgreichen Modells.

 

Für den NABU ist die Gartenstadt Karlsruhe eG der ideale Partner, da sie sich als langjähriges korporatives Mitglied schon länger und vielfältig in Sachen Klima- und Naturschutz engagiert. So unterhält die Genossenschaft zum Beispiel ein großes Grundstück mitten im Wohngebiet in Rüppurr als naturbelassenen Vogelschutzwald und kooperiert mit dem NABU sowie der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe. Die Wohnanlagen sind durch großzügige, oft extensiv gestaltete und mit allerlei Blühpflanzen, Obstbäumen und beeindruckenden großen Baumveteranen bestandene Gärten geprägt, die demzufolge eine große Artenvielfalt aufweisen.

 

In den letzten Jahren wurden in den Quartieren der Gartenstadt über 600 Wohnungen energetisch modernisiert und Holzpelletheizungen eingebaut. In Grünwinkel, Bulach und Daxlanden wurden alle Liegenschaften an das klimafreundliche Fernwärmenetz der Stadtwerke Karlsruhe angeschlossen. Bei Fassadendämmungen werden keine Kunststoffe verwendet, sondern ausschließlich mineralische Materialien. Durch diese Modernisierungen werden erhebliche Mengen an CO² eingespart und damit ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz erbracht.

 

Die Stadt Karlsruhe hat das ökologische Engagement der Gesellschaft honoriert und die entsprechenden Liegenschaften mit dem städtischen Klimazertifikat ausgezeichnet.

 

Der NABU Karlsruhe bedankt sich sehr herzlich für die Spende und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit.

 

 

Text: Artur Bossert

 

Bei Interesse privater Hausbesitzer an weiteren konkreten Artenschutz Möglichkeiten rund um Haus und Garten, wenden Sie sich gerne an den NABU Karlsruhe (Geschäftsstelle).