Hilfe für Wildtiere

Zusammenarbeit mit der Wildtierauffangstation: ein Einblick

Seit etwa drei Jahren finden bedürftige Wildtiere bei Familie Hesse die nötige Pflege, um wieder ausgewildert werden zu können. NABU Mitglied Sebastian Hesse ist seit etwa drei Jahren für die Wildtierauffangstation (Witas) als Päppler schwerpunktmäßig bei Mauerseglern aktiv.

Er bekommt das Jahr über durchschnittlich drei bis vier Mauersegler zum Großziehen. Die meisten sind wegen zu großer Hitze unter dem Dach zu früh aus dem Nest gehüpft. Wenn es gesunde Jungvögel sind, ist der Erfolg beim Päppeln sehr hoch. Es geht für die Jungvögel darum, genügend Gewicht und Kraft für ein Leben im Dauer-flugmodus zu erreichen.

Wenn die kleinen Mauersegler sich langsam für den Abflug bereit machen, fangen sie an, die Flügelmuskeln zu trainieren. Mauersegler können nicht vom Boden aus starten. Sie brauchen eine höher gelegene "Abflug-Rampe".

Sebastian geht mit ihnen dann aufs freie Feld und lässt sie aus der Hand starten. Es ist wichtig, dass sie das selbst tun. Dann erst sind sie bereit für ihr selbständiges Leben in der Luft und haben keine weitere Hilfe, z.B. weitere Fütterungen, mehr nötig.

 

Ganz wichtig: junge Vögel benötigen je nach Art nicht zwangsläufig Hilfe, wenn sie allein irgendwo sitzen. Sie werden oft von den Eltern nach dem Verlassen des Nestes auch noch am Boden betreut!

Lieber erst beobachten und nachfragen.

Die Witas gibt Ratschläge und betreut die ehrenamt-lichen Helfer bei der Versorgung der Tiere: mehr unter https://www.witas-ka.de/

 

Famile Hesse betreut auch Igel, die zu wenig Gewicht für den Winterschlaf zugelegt haben. 150 g oder 200 g, wie bei den beiden Jungigeln im unteren Bild, sind da deutlich zu wenig. Auch sie werden gepäppelt und können dann mit 400-500 g ihren Winterschlaf starten.

Ein weiteres Gebiet der Naturschutzarbeit von Familie Hesse ist die Wartung der zahlreichen Nistkästen im Schlossgarten (80 Vogelnistkästen und einige Fledermauskästen). Vor der Pandemie organisierten sie diese Wartungsaktionen auch für Schülergruppen.

2021 waren die Bruterfolge recht gut mit wenig Ausfällen. Die Jahre zuvor gab es einige Totgelege, vermutlich Hitze bedingt und auch durch zahlreiche Störungen bei Großveranstaltungen im Schlossgarten.

 

"Ich schaue, dass die Nistkästen eher in den ruhigeren Bereichen aufgehängt werden. Möglichst mit einer Bank in der Nähe, so das man die Vögel ohne zu stören gut beobachten kann. Interessant ist, dass die Kästen nach der Nistung durch Mäuse, Siebenschläfer, Hornissen und Fledermäuse genutzt werden – sozusagen Multikulti im Nistkasten-bereich Schlosspark.."

Fotos: Sebastian Hesse

Text: Cornelia Buchta