Aktuelles zum Thema Vögel 2024

 

Unsere Vogelwelt im Frühjahr

 

Der Winter ist schon längst vorbei, der wärmste Februar und der wärmste März habe es uns ohnehin gezeigt. Niederschläge dominieren seit langem das Wetter, keine Situation, die uns nach draußen drängt.

 Dennoch hat sich in der Vogelwelt schon wieder einiges getan, es hat sich viel verändert.

 

Vögel, die im Winter nur bis ins Mittelmeergebiet geflogen sind, sogenannte Kurzstreckenzieher, sind schon längst wieder da. Die Singdrossel (Bild 1)konnte man schon im Februar hören, später dann den Zipzalp (Bild 2).

Der Hausrotschwanz (Bild 3) ist auch wieder überall als erster in den Morgenstunden zu hören und die Mönchsgrasmücke (Bild 4) lässt uns an ihrem melodischen Lied teilhaben:

Amsel, Meisen und Finken singen ohnehin schon länger bei jeder Gelegenheit. (Grünfink: Bild 5)

 

Nun im April warten wir auf die Langstreckenzieher, die den Winter südlich der Sahara verbracht haben. Wann hören wir den ersten Kuckuck? Auch die Nachtigall kann nun jeden Tag zurückkommen. Die anderen Grasmücken, wir Garten-, Klapper- oder Dorngrasmücke (Bild 6) werden wir auch wieder mit ihren auffälligen Gesängen hören.

 

 

Rauch- und Mehlschwalben (Bild 7) erfreuen uns sicherlich auch immer wieder, auch wenn ihr Gesang nicht so auffällig ist. Sie ersten Schwalben sind seit der Monatswende wieder bei uns eingetroffen.

 

 

Es lohnt sich also mit offenen Ohren wieder aus dem Haus zu gehen - allein oder gemeinsam mit anderen, zum Beispiel auf einer der zahlreichen Exkursionen des NABU Karlsruhe, die jetzt im Frühling stattfinden. Genaueres entnehmen Sie unserem Programm.

 

Viel Freude beim Beobachten!

 

 

Text: Klaus Lechner

Bilder: Klaus Lechner, Cornelia Buchta

 

 

 


2022: Aktuelles zum Thema Vögel

Stefan Esenbarth beim Anbringen eines NIstkastens
Stefan Esenbarth beim Anbringen eines NIstkastens

 

Trauerschnäpper waren bis vor wenigen Jahrzehnten durchaus häufige Vögel in unserer Region. Inzwischen sind die Bedingungen für sie leider nicht mehr gut. Es fehlen die Nistplätze, die von den häufigen Arten, wie Kohl- und Blaumeise besetzt sind.

 

Bis die Trauerschnäpper im späten Frühjahr aus dem südlichen Afrika zurück sind, wurden die meisten Nistplätze in Beschlag genommen. Der kleine Trauerschnäpper hat dann kaum eine Chance sich ein passendes Nest zu suchen.

 

Aus diesem Grund hat eine Kooperation zwischen unserer NABU-Gruppe und der Stadt Rheinstetten für erste Hilfe gesorgt:

 

Wir haben die Öffnungen der Nistkästen im Herbst entfernt (sehr zum Leidwesen vieler Mäuse!) und erst wieder im April, wenn die ersten Trauerschnäpper zurück sind wieder aufgesetzt.

 

Der Anfang wurde mit sieben Nistkästen gemacht. In diesen wurde in den letzten drei Jahren erfolgreich gebrütet!

 

Das hat uns ermutigt, weitere Kästen in geeigneten Habitaten aufzuhängen.

 

Dasselbe System unterstützt übrigens auch den Wendehals, so dass dieser inzwischen ebenfalls seltene Spechtvogel hoffentlich in gleichem Maße profitieren kann.

Bericht und Bilder: Klaus Lechner


2021

Wagbach- und Saalbachniederung: Beobachtungen von Durchzüglern

Einige Highlights aus den besonderen Vogelbeobachtungsgebieten in unserer Gegend:

 

In der Wagbachniederung waren in diesem Juli, wie fast in jedem Sommer, wieder Löffler zu sehen. Dieses Mal aber nur für kurze Zeit. Insgesamt waren es 6 Tiere, darunter ein erwachsenes im Brutkleid. Da Löffler wenig scheu sind, waren sie gut zu beobachten. Löffler brüten z.B. in Norddeutschland und in Holland und ziehen hier durch.

 

Außergewöhnlicher war der Besuch eines Kuhreihers in unserer Gegend. Einer war im Juli 3 Tage lang in der Saalbachniederung und den angrenzenden Bruchsaler Neuwiesen zu beobachten. Auch dieser Vogel trug das Brutkleid, war etwas scheu und manchmal schwer zu finden.

Kuhreiher kommen v.a. im Mittelmeerraum vor und "verirren" sich nur gelegentlich weiter nach Norden.

 

Fotos und Text: Gerd Schön


Alpensegler, Foto: O. Harms
Alpensegler, Foto: O. Harms

 

Alpensegler sind wieder da!

 

Nun schon im dritten Jahr hintereinander sind die Alpensegler in Karlsruhe eingetroffen.

 

Ihr Stammplatz bleibt das altehrwürdige Gebäude der Universität an der Kaiserstraße.

 

Hier kann man die weißbäuchigen Vögel gut über dem Kronenplatz fliegen sehen, am besten abends bei Sonnenuntergang. Sie sind deutlich größer als die bekannten Mauersegler, mit denen sie am Himmel ihre schnellen Runden drehen. Für den Beobachter wirken die Mauersegler schwarz, daher fällt das Weiß der Unterseite bei den Alpenseglern auf.

 

Die Alpensegler fallen auch durch ihre Rufe auf: es ist ein Trillern.

 

Sie haben nun in zwei Jahren erfolgreich hier gebrütet, im letzten Jahr hat sich der Bestand leicht erhöht, so dass man von einem gefestigten Vorkommen in Karlsruhe ausgehen kann. Dies ist weiterhin der weltweit nördlichste Brutplatz.

 

Es wird vermutet, dass die Alpensegler nun auch in Gernsbach angekommen sind, fehlt also momentan nur noch Rastatt. Dann kann es weiter Richtung Norden gehen.

 

Update:

Wir können in Karlsruhe in diesem Jahr von mindestens zwei Bruten augehen.

Der Bestand hält sich also weiterhin auf niedrigem  Niveau, während Gernsbach großartig wächst.

 

Text: Klaus Lechner


NABU/C. Buchta
NABU/C. Buchta

 

Vogelbestimmungskurs für Einsteiger

 

Update: dieser Kurs konnte leider wegen der Corona-Einschränkungen nicht zuende geführt werden.

 

Zwischen Februar und Mai findet ein fünf-teiliger Kurs statt, in dem die Teilnehmer angeleitet werden, die häuftigsten heimischen Vögel auch anhand der Stimme selbständig zu bestimmen. Neben drei theoretischen Einführungen in der Geschäftsstelle wird das Gelernte im Schlossgarten und auf zwei Exkursionen angewendet.